Das Mobilfunk-Unternehmen zeigte in München die Stärke seines 5G-Standalone-Netzes anhand eines Live-Streamings des VR-Spiels. VR ist dabei eines der zentralen Anwendungsfelder für den neuen Mobilfunkstandard, so eine Studie des Netzausrüsters Ericsson.

Das Streaming von VR-Spielen verlangt Internetnetzen einiges ab, erst recht im Mobilfunk. Der Anbieter Telefónica/O2 hat in München nun mit "Half Life Alyx" demonstriert, dass ihr 5G-Standalone-Netz die nötige Leistung dafür erbringt. Gerade einmal rund 10-20 Millisekunden Latenz soll es im neuen Mobilfunkstandard geben. Bei 4G oder einem 5G-Netz, das an den älteren Standard gekoppelt ist, seien es hingegen rund 20-40 Millisekunden, in der Regel zu viel für ein VR-Spiel.

"Mit unserem leistungsstarken O2 5G-Netz entfesseln wir das wahre Potenzial von Virtual Reality und holen das Gaming aus dem Wohnzimmer ins Mobilfunknetz. Mit unserer VR Gaming Premiere haben wir eine der wichtigsten digitalen Anwendungen der Zukunft in unserem O2 5G Standalone-Netz realisiert. Wir bieten Gamern einen spannenden Vorgeschmack darauf, was Mobile Gaming künftig zu bieten hat. Dank Gigabit-Geschwindigkeiten, ultraschnellen Reaktionszeiten und neuen Vernetzungsmöglichkeiten erweitern wir mit 5G Standalone das Spielfeld für digitale Anwendungen erheblich", kommentiert Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von Telefónica Deutschland / O2.

Zur Etablierung des neuen Standards arbeitet das Unternehmen mit dem Netzausrüster Ericsson zusammen. Den Start machen einige eigene Rechenzentren, beispielsweise in München und Düsseldorf. Vor allem 2021 soll der Ausbau dann stark vorangetrieben werden, bis Ende des Jahres stehen 30 Prozent der Deutschen für 5G auf dem Plan. Eine Gesamtabdeckung will man bis 2025 erreichen. Laut "5 Ways to a better 5G", einer Studie von Ericsson, wird 5G in der Zukunft nicht nur für VR-Game-Streaming intensiv genutzt werden, sondern auch für VR- und AR-Anwendungen im Alltag oder gar Telefonieren via 3D-Hologrammen.

Beim heutigen Game-Streaming wird Telefónica/O2 auch von NVIDIA unterstützt, welche CloudXRTM Software und RTX-Grafikprozessoren beisteuern, um auch das Streaming von grafischen Spitzenspielen möglich zu machen. Der Senior Manager of Global Business Development für XR bei NVIDIA Greg Jones führt dazu aus: "Da das Streaming eines VR-Spiels eine extrem anspruchsvolle Grafikanwendung ist, bietet die Kombination von NVIDIA RTX und CloudXR mit der ernormen Bandbreite und minimalen Latenz des O2 5G Standalone-Netzes den Nutzern ein immersives Erlebnis, das dem eines Hochleistungs-Spielecomputers entspricht, aber mit der Freiheit, die leichte, mobile VR-Geräte bieten". Vorerst ist nur ein Münchner Server mit der NVIDIA-Technologie ausgestattet, es sei jedoch möglich, solche Gaming-Server in ganz Deutschland zu positionieren.

Share this post

Written by