Per Blog informiert Unity-CEO John Riccitiello, dass die Fusion des Engine-Anbieters und ironSource formal abgeschlossen ist. Zugleich betont er, dass Tools zur Entwicklung von Games weiter Kernbestreben der fusionierten Unity bleiben, und zwar auf allen Plattformen und nicht nur für Mobile.

"Heute haben wir bekannt gegeben, dass unser Zusammenschluss mit ironSource abgeschlossen ist." Mit diesem Satz beginnt John Riccitiello, CEO von Unity, einen aktuellen Post auf dem Unternehmensblog des wohl wichtigsten Game-Engine-Anbieters der Welt. Riccitiello bekräftigt in seinem Text noch einmal die Bedeutung der Integration für Unity, um speziell Mobile-Game-Studios weltweit ein Toolset anzubieten für alle Phasen der Entwicklung, vom Bau des Spiels über das Publishing hin zum Betrieb zur Monetarisierung.

Tatsächlich ist die Integration eine Zäsur, da sich Unity bislang vor allem auf Tools für die Entwicklung fokussierte. Für die Veröffentlichung und vor allem für den Live-Betrieb und die Monetarisierung nutzten Spielestudios und -Publisher in der Regel eigene oder andere Tools. Die Sorge sowohl der Developer:innen, als auch der ironSource-Mitbewerber ist groß, dass Unity aufgrund der Marktstellung im Engine-Bereich auf eine All-in-one-Lösung drängt. Vor diesem Hintergrund ist auch das Störfeuer zu sehen, dass der US-Anbieter AppLovin initiierte, indem man ohne Abstimmung ein eigenes Fusionsangebot für Unity formulierte, das schlussendlich vom Unity-Verwaltungsrat abgelehnt wurde.

Dass die Fusion im Markt auch kritisch beäugt wird, weiß indes auch Riccitiello. Er verspricht deshalb in seinem Beitrag, dass die Entwicklung von Games auch künftig im Herzen dessen bleiben wird, was Unity unternimmt. "Unser Ziel ist es, Tools zu entwickeln, die es Entwickler:innen erleichtern, ihre Visionen zu verwirklichen - und dazu gehört auch, diese Vision mit Ressourcen zu unterstützen, die ihnen dabei helfen, ihre Spiele in ein nachhaltiges Geschäft zu verwandeln", so Riccitiello. Weiterhin verspricht er, dass Unity sich auch künftig zu den Plattformen PC, Konsolen und XR bekennt, auch wenn 70 Prozent aller Top-Mobile-Games weltweit mit Unity entstehen.

Und in Richtung der Development-Community schreibt der Unity CEO: "Wir wissen, dass Sie viele Fragen dazu haben werden, wie Unity diese Produkte integrieren und einführen wird. Wir sind bestrebt, unsere Technologien schnell und transparent zu integrieren, um die besten Werkzeuge und Dienste bereitzustellen. Im Laufe der nächsten Woche werden wir mehr über die kurzfristigen Vorteile insbesondere für Entwickler von mobilen Spielen berichten. Die Mission von Unity bleibt dieselbe: Wir wollen, dass Unity die beste Entwicklungs-Engine für Entwickler ist, um das zu schaffen, was sie sich vorstellen - egal, was sie tun wollen."

Ursprüngliche Meldung vom 13. Juli 2022:

Unity integriert Ironsource durch Fusion

Der nächste Milliardendeal im Gamesbusiness: Der Engine- und Technologiehersteller Unity und Ironsource wollen fusionieren. Die Aktientransaktion hat ein Volumen von knapp 4,4 Mrd. Dollar. Am Ende wird Ironsource ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der neuen Unity, an dem die bisherigen Ironsource-Aktionäre 26,5 Prozent halten.

Die Marktkonsolidierung im Spielebereich macht auch vor dem Technologiesektor nicht halt. Mit Unity und Ironsource haben zwei der führenden Unternehmen in ihren jeweiligen Teilmärkten einen Milliarden-schweren Zusammenschluss angekündigt. Konkret ist eine Fusion durch eine vollständige Aktienumwandlung geplant. Ironsource, das in dem Deal mit knapp 4,4 Mrd. Dollar bewertet wird, geht als Tochterunternehmen in dem neuen Unternehmen auf, das weiterhin als Unity agiert. Die bisherigen Unity-Aktionär:innen halten 73,5 Prozent, die bisherigen Ironsource-Anteilseigener:innen 26,5 Prozent am neuen Unternehmen.

"Wir glauben, dass die Welt ein besserer Ort ist, wenn es mehr erfolgreiche Kreative in ihr gibt", sagt John Riccitiello, CEO von Unity. "Die Kombination von Unity und ironSource unterstützt Entwickler aller Größenordnungen, indem sie ihnen alle Werkzeuge an die Hand gibt, die sie benötigen, um erfolgreiche Apps für Spiele und andere verbraucherorientierte Bereiche wie E-Commerce zu entwickeln und zu vertiefen." Dies sei ein weiterer Schritt zur Verwirklichung der Unity Vision einer vollständig integrierten Plattform, die Entwicklern bei jedem Schritt ihrer Realtime-3D-Reise helfe.

Tatsächlich ergänzen sich die Technologien von Unity und Ironsource vor allem im Bereich der Mobile-App und Mobile-Game-Vermarktung nahtlos. Während Unity vor allem für die Erstellung des Contents Tools und Lösungen anbietet fokussiert Ironsource die Stufen Veröffentlichung und Live-Betrieb in der Wertschöpfung. Die Bündelung von Tools aus der Wertschöpfung könnte mittelfristig aber auch negative Effekte haben, beispielsweise wenn die Kompatibilität mit anderen Publishing- und Live-Ops-Lösungen leidet. Doch das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehen.

Aus Business-Perspektive ist der Zusammenschluss sicher sinnvoll, nicht zuletzt da man sich bis 2024 positive Synergieeffekte von jährlich 300 Millionen Dollar beim Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und andere Aufwendungen erwartet. Für die Anteilseigner ebenfalls interessant sind verschiedene Nebenvereinbarungen des Abkommens. So planen die beiden Unity-Großaktionäre Silver Lake und Sequotia weitere Investitionen in Unity von kumuliert einer Mrd. Dollar. Zugleich wurde der Verwaltungsrat autorisiert, in einem 24-Monats-Zeitraum für bis zu 2,5 Mrd. Dollar eigen Aktien zurückkaufen zu können, sobald die Fusion abgeschlossen wurde.

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Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief
Astragon Launched Seafarer: The Ship Sim in Early Access
The name says it all: Seafarer: The Ship Sim © astragon Entertainment

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By Marcel Kleffmann 2 min read