Die Central & Eastern European Game Studies Conference bei der MacroMedia in Leipzig startete mit einem ungewöhnlichen Programm: In Konsortien sammeln sich Forscher:innen ähnlicher Themen zu Vortragsrunden, Workshops bieten Praxiserfahrung und Diskussionspotenzial, eine abendliche Keynote schloss den ersten Tag. Ein Eventbericht.

Die Central & Eastern European Game Studies Conference (CEEGS) findet jährlich, traditionellerweise in einer wechselnden osteuropäischen Großstadt statt – 2022 etwa in Tallinn, Estland, vor der Corona-Pandemie 2019 in Krakau. In diesem Jahr betritt sie zum ersten Mal deutschen Boden. Die CEEGS 2023 findet vom 19. bis zum 21. Oktober in Leipzig statt, auf dem Campus der privaten Bildungseinrichtung Hochschule MacroMedia.

Teil der Konferenz ist ein Programm an unterschiedlichen Formaten, das auch im Tagesablauf variiert. Am gestrigen Eröffnungsdonnerstag fanden vormittags Konsortien zu größeren Games-Themenkomplexen statt, bei denen Forschende ihre dazu passende Arbeit vorstellen konnten. Im Konsortium "Welcome to Arstotzka! The Ludic 'Other Europe' Under Western Eyes" etwa über die Medienrezeption von Osteuropa, darunter Klara Sterczewska mit dem Talk "Ukrainian Fremen and Russian Harkonnen: Russian Invasion of Ukraine in American Wargames". Auch zu grüner Games Education, Videospielgeschichte und -museen sowie Neurodiversität in Games wurden entsprechende Sammelveranstaltungen abgehalten, dazu ein generelles Konsortium für Doktorand:innen, wo diese ihre Forschungsarbeit vor Peers vorstellen konnten.

Am Nachmittag nahmen dreistündige Workshops die Tracks ein, von denen auch GamesMarkt mit einem Diskussions-Roundtable zum Verhältnis von Gamesjournalismus und Game Studies beitrug. Publikumsliebling war der Workshop "Video games, culture and myth: theoretical and methodological approaches" von den Narrativexperten und -forschern Antonio José Planells de la Maza und Víctor Manuel Navarro Remesal, der bis zur Raumkapazität gefüllt war.

Nach den mehrstündigen Workshops und entsprechenden Kaffeepausen schloss die erste Keynote der Veranstaltung den Talk ab. Im bereits nachtdunklen Leipzig hielt Jana Stadeler eine eloquente Präsentation unter dem Titel "The Un-Reality of Video Game Cultures". Die gebürtige Mönchengladbacherin hat als Weltdesignerin bei Guerilla Games in Amsterdam an den Städten von Horizon: Zero Dawn, Frozen Wilds und Forbidden West mitgearbeitet und ist nun als Teil von Playground Games in Birmingham am neuen Fable beteiligt. Im Talk sprach sie über die Grundlagen des Stadtdesigns in Open-World-Games, Best und Worst Practices und virtuelle Städte, die sie als Spielerin und Designerin begeistern. Den Konferenztag schloss ein gemeinsamer Pubbesuch ab.

Am zweiten Konferenztag, dem heutigen Freitag, 20. Oktober, mutet das Programm klassischer an: Beginnend mit der Keynote "Video Games as Animation: Inquiries into the Animatic Nature of Playable Images" von Víctor Navarro Remesal von der Universitat Pompeu Fabra, erneut gefolgt von Konsortien zu Themen wie dem Auteurtum in der Spielentwicklung, Ökokritik und Queer Utopian Spaces.

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Poland's Minister of Culture Marta Cienkowska Visits GIC and Awards CEEGA to Warhorse Studios
Marta Cienkowska with GIC Organiser Jakub Marszałkowski (Picture by GamesMarkt)

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