Erste Regelungen zu Games mit KI-Inhalten auf Steam
Mehrere Monate hat Valve Software gebraucht, um Regelungen im Umgang mit Games zu erarbeiten, die auf vorgenerierte oder live-generierte KI-Inhalte setzen. Grundsätzlich soll "die überwiegende Mehrheit" solcher Titel auf der Vertriebsplattform erscheinen können.
Über ein halbes Jahr lang hat Valve Software an der Konzeption von Regelungen gearbeitet, die sich explizit mit Games beschäftigen, die KI-generierte Inhalte verwenden. Die Regeln sind laut Unternehmensangaben so gestaltet, dass "die überwiegende Mehrheit" von Games mit vorgenerierten oder live-generierten KI-Inhalten auf der Vertriebsplattform veröffentlicht werden kann. Ausnahme sind nicht jugendfreie, sexuelle Inhalte, die mithilfe von KI live generiert werden.
Im ersten Schritt wird der Fragebogen, mit dem Gamedevs Informationen über die Inhalte ihrer Spiele vor dem Steam-Release übermitteln, mit einem Abschnitt über KI-Technologie ergänzt. In diesem Segment muss beschrieben werden, wie Künstliche Intelligenz bei der Entwicklung und der Ausführung des Games eingesetzt wird. Die KI-Nutzung wird in zwei Kategorien eingeteilt: vorgeneriert und live-generiert.
Vorgenerierte KI-Inhalte beschreibt Valve Software so: "Jegliche Inhalte, die während der Entwicklung mithilfe von KI-Werkzeugen erstellt wurden (Artwork, Code, Audio etc.). Im Rahmen der Steam-Vertriebsvereinbarung versichern Sie Valve, dass Ihr Spiel keine illegalen oder rechtsverletzenden Inhalte enthält und dass Ihr Spiel mit Ihren Marketingmaterialien übereinstimmt. In unserer Vorabprüfung bewerten wir die Ausgabe von KI-generierten Inhalten in Ihrem Spiel in gleicher Weise, in der wir alle Nicht-KI-Inhalte bewerten, einschließlich einer Überprüfung, ob Ihr Spiel diese Vorgaben erfüllt."
Die Definition von live-generierten KI-Inhalten lautet: "Jegliche Inhalte, die mithilfe von KI-Werkzeugen im laufenden Spiel erstellt werden. Es gelten dieselben Regeln wie für vorgenerierte KI-Inhalte, jedoch gibt es eine zusätzliche Anforderung: Sie müssen uns in der Inhaltsbefragung mitteilen, welche Schutzmaßnahmen Sie ergreifen, damit die KI keine illegalen Inhalte generiert."
Ein Teil der im Fragebogen gemachten Angaben soll auch auf der Storeseite des jeweiligen Games veröffentlicht werden, damit Kund:innen nachvollziehen können, wie und in welchem Maß KI eingesetzt wird. Darüber hinaus wird später ein System implementiert, das es Spieler:innen ermöglicht, illegale oder gegen Steam-Regeln verstoßende live-generierte KI-Inhalte im Steam Overlay zu melden.
Valve Software: "Es tut uns leid, dass wir einige Zeit gebraucht haben, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden, und wir dadurch einigen Entwicklern die Entscheidungsfindung über den Einsatz von KI in ihren Spielen erschwert haben. Aber wir glauben, dass wir weder den Spielern noch den Entwicklern einen Gefallen getan hätten, wenn wir in dieser komplexen Angelegenheit vorschnelle Entscheidungen getroffen hätten. Unser Lernprozess ist hiermit nicht abgeschlossen. Wir werden mit jeder Einreichung eines Spiels mit KI-Technologie und bei Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen unser Wissen vertiefen und, wenn notwendig, unsere derzeitige Herangehensweise überprüfen und anpassen."