SK Gaming und Eintracht Spandau unterstützten E-Sport-Verbände
Mit SK Gaming und Eintracht Spandau treten zwei renommierte E-Sport-Organisationen der E-Sport-Verbandsstruktur in Deutschland bei. Die braucht dringend mehr Gewicht, die nur über eine Einigung der Szene erreichbar ist.
Gute Nachrichten für den E-Sport Bund Deutschland (ESBD). Der Zentralverband hat im November mit Eintracht Spandau ein prominentes Mitglied gewinnen können. Des Weiteren meldet der ESBD, dass auch SK Gaming, eine der ältesten E-Sport-Organisationen Deutschlands, die Verbandsstrukturen im E-Sport unterstützt und dem Landesverband für E-Sport in NRW, e-sport NRW, beigetreten ist. e-sport NRW wiederum ist ebenfalls Mitglied im ESBD, sodass die Kölner E-Sport-Organisationen zumindest indirekt ebenfalls den Zentralverband unterstützt.
Die Neumitglieder wollen durch ihre Beitritte die Szene in Deutschland weiter voranbringen. "Wir haben mit großem Engagement an der E-Sport Vision 2030 mitgewirkt, die eine Vielzahl wichtiger Themen adressiert. Nun müssen auf die Worte auch Taten folgen. Der Eintritt in die E-Sport-Verbände ist ein erster wichtiger Schritt, um als geeinte Branche diese Ziele erreichen zu können", sagt beispielsweise Alexander T. Müller, Geschäftsführer von SK Gaming. Und Johannes Gorzel, Co-Geschäftsführer von Eintracht Spandau ergänzt: "Wir müssen im E-Sport ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, unsere gemeinsamen Interessen voranzubringen. Dazu gehört auch der Dialog mit politischen und gesellschaftlichen Stakeholdern sowie die Weiterentwicklung unserer Themen. Das langfristige Engagement in den E-Sport-Verbänden, die sowohl Sprachrohr und Plattform sind, ist dafür eine wichtige Voraussetzung."
Die Beitritte sind für den ESBD notwendig. Der 2017 von Teilen der deutschen E-Sport-Szene gegründete Verband genoss gerade in der Anfangsphase eine große Aufmerksamkeit und konnte früh Erfolge feiern, unter anderem, dass die damals gewählte große Koalition die Anerkennung der Gemeinnützigkeit in ihren Koalitionsvertrag schrieb. Die Umsetzung blieb die Politik jedoch schuldig. Doch auch innerhalb er Szene ging es nicht voran: Dem ESBD gelang es nur schleppend, weitere E-Sport-Organisationen von der Notwendigkeit einer Mitgliedschaft zu überzeugen. Ein weiterer Riss war die Gründung des europäischen Dachverbands 2020, der Esports Europe Federation (EEF), von der man seither herzlich wenig hört. Als im selben Jahr der emsige, aber auch nicht unumstrittene Gründungspräsident Hans Jagnow zur ESL, der heutigen ESL Faceit Group, wechselte, musste sich der Verband neu sortieren. Seither trieb der ESBD zwar zahlreiche Projekte voran, tat dies aber weit weniger öffentlich wirksam, weshalb der ESBD zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung etwas in die zweite Reihe zurückfiel. Das könnte sich jetzt wieder ändern. Vielleicht wird dann auch die politisch eigentlich Partei-übergreifend gewollte Anerkennung der Gemeinnützigkeit Realität.