In einer Antwort auf eine kleine Anfrage im Bundestag äußert sich die Bundesregierung zu E-Sport, Gamesförderung, Lootboxen etc. Aus der Stellungnahme hervor geht eine vielversprechende Richtung für die Gemeinnützigkeit des E-Sports.

Die Bundesregierung hat soeben die Anwort auf eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion veröffentlicht, die am 18.11.2022 gestellt worden war. Die Anfrage befasste sich in 27 Fragen mit mehreren Subfragen mit dem Bereich Games und E-Sport. Die ausführliche Antwort des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist nun öffentlich einsehbar.

Daraus geht hervor dass derzeit fünf Stellen für den Referatsbereich Gaming im BMWK besetzt sind, von denen vier bereits zuvor im Bundesministerium für Digitales und Verkehr zuständig waren. Eine weitere Stelle soll kurzfristig geschaffen und besetzt werden. Weitere 22 Stellen sind im nachgelagerten DLR Projektträger des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit dem Thema für die Regierung befasst.

Besonders interessant ist die Antwort der Regierung auf die Nachfrage, wie sie E-Sport definiert, da davon auch viel des Ausmaßes der kommenden Gemeinnützigkeit abhängen wird. "Den Begriff 'E-Sport' hat die Bundesregierung nicht allgemeingültig definiert. Ganz grundsätzlich orientiert sich die Bundesregierung am E-Sport-Begriffsverständnis der Branchenverbände. Danach wird unter E-Sport 'kompetitives Spielen von Computerspielen' verstanden." Die Stoßrichtung hier deutet insbesondere an, dass die Regierung nicht der Definition des IOC folgen wird, die nur digitale Varianten analoger Sportarten als E-Sport akzeptieren würde. Weiter heißt es zur Gemeinnützigkeit: "Inhalt und Zeitplan gesetzlicher Maßnahmen zur Gemeinnützigkeit von E-Sport stehen noch nicht fest." Die Gemeinnützigkeit des E-Sports wurde kürzlich noch aufgrund Diskussionsbedarf anderer Themen zwischen SPD und Grünen auf der einen und FDP auf der anderen Seite im Finanzausschuss zurückgehalten.

In Sachen Förderung gibt das BMWK bekannt, das seit dem 8. Dezember 2021 92 Projekte förderbewilligt wurden. Auf Nachfrage nach weiteren Fördermaßnahmen, die neben der Bundesförderung noch für Games zur Verfügung stehen, gab die Regierung an, zu prüfen, welche anderen Industrieförderungen derzeit grundsätzlich für die Gamesindustrie zur Verfügung stehen und ob diese Barrieren gegenüber der Branche beinhalten, die abgebaut werden müssten. Eine gesonderte Förderung mit dem Ziel der Integration von Serious Games an

Schulen, Hochschulen oder Ausbildungsstätten sei zurzeit nicht geplant, die Regierung verweist hierfür auf vorhandene Fördertöpfe des Bildungsministeriums für passende Projekte.

Neben Verweisen auf die Arbeit der Bundesregierung mit nationalen Gaming-Akteuren wie der USK, dem game-Verband und der eSports Players Foundation weist die Antwort auch auf die zunehmende internationale Aktivität wie dem Auftritt auf der Tokyo Games Show und der Arbeit mit der European Video Games Society der EU-Kommission hin.

In Sachen Lootboxen sieht die Bundesregierung keinen Handlungsbedarf der Republik. Sie verweist auf das 2021 novellierte Jugendschutzgesetz, das derzeit auf nötige Änderungen nach dem Digital Services Act der EU geprüft wird. Zwar nennt die Regierung ihr bekannte Studien zum möglichen Suchtpotenzial von Lootboxen oder deren Normalisierung von glücksspielähnlichen Mechaniken, verweist beim Glücksspielrecht aber auf die Zuständigkeit der Länder.

Pascal Wagner

Share this post

Written by

Poland's Minister of Culture Marta Cienkowska Visits GIC and Awards CEEGA to Warhorse Studios
Marta Cienkowska with GIC Organiser Jakub Marszałkowski (Picture by GamesMarkt)

Poland's Minister of Culture Marta Cienkowska Visits GIC and Awards CEEGA to Warhorse Studios

By Stephan Steininger 2 min read
Poland's Minister of Culture Marta Cienkowska Visits GIC and Awards CEEGA to Warhorse Studios
Marta Cienkowska with GIC Organiser Jakub Marszałkowski (Picture by GamesMarkt)

Poland's Minister of Culture Marta Cienkowska Visits GIC and Awards CEEGA to Warhorse Studios

By Stephan Steininger 2 min read