Bei den Game Critics Awards 2019 der diesjährigen E3 ging das nominierte "Desperados 3" von Mimimi/THQ Nordic in der Kategorie bestes Strategiespiel leer aus. Doch schon die Nominierung eines deutschen Spiels ist ein immenser Erfolg, weiß Mimimi-Chef Johannes Roth.

Die Würfel beim diesjährigen Game Critics Award sind gefallen. Das beste Spiel der E3 2019 ist das Remake von "Final Fantasy VII", da zugleich Bestes Konsolenspiel der Show wurde und die Auszeichnung als Best RPG erhielt. Weitere Preise gingen unter anderem an "Doom Eternal" (Best PC Game/Best Action Game), "The Outer Worlds" (Best Original Game), "EFootball Pro Evilution Soccer 2020" (Best Sports Game) und "John Wick Hex" in der Kategorie Best Strategy Game.

Die Entscheidung für "John Wick Hex" ist aus deutscher Sicht besonders bedauerlich, weil in dieser Kategorie mit "Desperados 3" ein deutsches Spiel nominiert war. Entwickelt wird der Titel vom Münchner Studio Mimimi Productions. Als Publisher fungiert THQ Nordic. In München freut man sich dennoch. "Als deutsches Studio auch über die Ländergrenzen hinweg ernstgenommen zu werden, ist oft wirklich nicht einfach. Deshalb sind wir wahnsinnig stolz auf die internationale Anerkennung, die diese Nominierung für 'Desperados III' bedeutet", so Johannes Roth, Geschäftsführer von Mimimi Productions gegenüber GamesMarkt.

Tatsächlich ist schon die Nominierung eines deutschen Spiels bei den Game Critics Awards eine Ausnahme. Dies gelang nach Informationen von GamesMarkt bislang lediglich Crytek mit den Titeln seiner "Crysis"-Reihe. Das erste "Crysis" gewann  sogar die Kategorie "Best PC Game".

Dass es deutsche Spiele, aber auch generell internationale Spiele bei den Game Critics Awards schwer haben, liegt auch an den Regularien des Preises selbst. Die Nominierten und Preisträger werden von Vertretern US-amerikanischer Medien gewählt. Im Vergleich zu anderen, international renommierten Awards die beispielsweise die "Developer Choice Awards" der GDC werden bei den Game Critics Awards vor allem große Markennamen internationaler Majors berücksichtigt.

"Far Cry" zum Beispiel, das vom damals noch unbekannten Studio Crytek für den damals aufstrebenden, aber eben noch nicht ganz oben angekommenen Publisher Ubisoft entwickelt wurde, wurde ebenfalls nicht nominiert. Erst die Nachfolger der Reihe, die dann von Ubisoft Montreal entwickelt wurden, hatten die Juroren dann auf den Schirm. Und "Crysis" wiederum wurde von keinem geringeren US-Publisher vermarktet als Electronic Arts, damals noch nach Umsatz der größte Publisher der Welt.

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Stephan Steininger
Stephan Steininger is Director of Operations and Editor-in-Chief of GamesMarket. As part of the magazine since its inception in 2001, he knows the GSA games industry by heart.
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