Mit dem Release von "Counter-Strike 2" zieht sich die ESL Faceit Group global aus der Organisation nationaler Turniere zurück und bei allen nationalen ESL-Meisterschaften den Stecker. Man sei offen für Third-Party-Lösungen, heißt es. In Deutschland will Freaks 4U den Dialog mit der Szene suchen, um Möglichkeiten für eine Nachfolge-Liga zu besprechen.

Es ist das Ende einer Ära aus der Zeit der E-Sport-Anfänge: Seit über 20 Jahren organisiert die ESL neben den großen, internationalen Turnierevents auch nationale Competitions, in Deutschland die sogenannte ESL Meisterschaft. Die waren zwar bei weitem nicht so erfolgreich und lukrativ, was die Preisgelder betrifft, gerade für nicht-endemische Marken von nur nationaler Reichweite, waren sie aber das Mittel der Wahl für den Einstieg ins E-Sport-Sponsoring. Dennoch ist mit den ESL Meisterschaften jetzt Schluss.

Wie der Konzern ESL Faceit Group (EFG) in einem globalen Statement mitteilt, sollen die nationalen Meisterschaften, die allesamt in "CS:GO" ausgetragen werden, im Zuge des anstehenden Release von "Counter-Strike 2" aufgelöst werden. "Während der E-Sport über die Jahre ausgereift ist, haben wir bemerkt, dass er sich in eine andere Richtung zu einem grenzenlosen Sport entwickelt hat, bei dem Teams Spieler:innen aus allen Nationalitäten verpflichten", heißt es seitens EFG. Jahrelang habe man beide Ökosysteme, nationale Ligen und überregionale bzw. internationale Events kultiviert. Das habe einerseits die Fokussierung beeinträchtigt, andererseits habe sich gezeigt, dass das grenzenlose, offene System eine dynamischere Grundlage für die ESL Pro Tour biete, begründet das Unternehmen den Schritt.

Konkret werden die nationalen Meisterschaften in den Benelux-Staaten, in Frankreich, Spanien und der Türkei sofort beendet. In Australien und Neuseeland, Brasilien, Polen, UK und Irland sowie in Deutschland wird es zumindest noch die finale Saison 2023 geben.

So ganz am Ende scheinen die nationalen Ligen aber dann doch nicht. Selbst die EFG glaubt, dass es Raum für regionale und nationale Wettbewerbe gibt und zeigt sich offen für Kooperationen mit anderen Veranstalter:innen, um Spieler:innen und Teams zu unterstützen, die auch künftig in nationalen Ligen gegeneinander antreten wollen. Für die Teams in Polen und Deutschland stellt die EFG zudem klar, dass sie auch künftig die Chance haben werden, an der IEM Katowice bzw. IEM Cologne teilzunehmen.

Zumindest für Deutschland kristallisiert sich sogar bereits eine konkrete Lösung heraus. Hier gaben die ESL und Partner Freaks 4U parallel ergänzende Erklärungen ab. So schreibt die ESL: "Wir haben bereits erste Initiativen begonnen, um eine bestmögliche Fortführung und Weiterentwicklung der lokalen Szene zu begleiten und zu unterstützen und haben bereits sichergestellt, dass es auch weiterhin Möglichkeiten im deutschsprachigen Raum geben wird, um sich für unsere globalen Turniere zu qualifizieren. [...] Zudem bedanken wir uns bei Freaks 4U Gaming für die erfolgreiche Zusammenarbeit in den letzten Jahren, in denen sie die ESL Meisterschaft weitergeführt haben, und sind uns sicher, dass der deutschsprachige Raum auch weiterhin bestens versorgt ist."

"Auch wenn wir die Schließung der ESLM auf der einen Seite bedauern, so halten wir weiterhin an unserem Wunsch fest, den E-Sport in Deutschland maßgeblich voranzubringen. Mit Ligen und Turnieren, die für die Teilnehmenden von großer Bedeutung sind und gleichzeitig Fans und die Community mit ihren Lieblingsspielern und -teams zusammenbringen. Dieses Ziel bleibt für uns unverändert", erklärt Freaks 4U ergänzend und kündigt an: "Daher planen wir in naher Zukunft einen intensiven Austausch mit Spielern, Teams, Talenten, dem ESBD und der Community. Gemeinsam wollen wir herausfinden, wie und wann wir ein Nachfolgeprodukt auf die Beine stellen können, das den hohen Erwartungen unserer Community und den unseren entspricht."

Man freue sich über die Offenheit der EFG, einen möglichen Nachfolger in das ESL-Ökosystem einzubinden, um den wichtigen Baustein der ESL Meisterschaft, das Sprungbrett in den internationalen Spitzensport, zu erhalten. "Wir werden euch über die Entwicklungen eines potenziellen Nachfolgers auf dem Laufenden halten und freuen uns auf die Ideen und Austausch, die aus dem Dialog entstehen", so Freaks 4U.

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Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief
Eintracht Frankfurt Esports and Maggi Extend Partnership
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By Stephan Steininger 1 min read