Film- und Medienstiftung NRW schüttet knapp 36 Mio. Euro aus
Die Film- und Medienstiftung NRW hat heute ihre Förderbilanz für das Jahr 2022 veröffentlicht.
35.720.990 Euro für 406 Filme, Serien, Games, Kinos,Festivals, Standortprojekte sowie Aus- und Weiterbildungsprojekte - so lautet die Förderbilanz der Film- und Medienstiftung NRW für das Jahr 2022, die heute veröffentlicht wurde.
Anlässlich der Bekanntgabe der Zahlen erklärte Filmstiftungs-Geschäftsführerin Petra Müller: „Auch 2022 war ein herausforderndes Jahr für die Film- und Medienbranchen, die einmal mehr ihre Kreativität und ihr Durchhaltevermögen unter Beweis stellten. Mit Erfolg, denn selten sind so überzeugende und erfolgreiche Filme, Serien und Games entstanden. Unser Dank geht zu allererst an die Film- und Medienschaffenden in NRW, die mit ihren Werken Kino-Besucher:innen, TV-Zuschauer:innen, Gamer:innen, Webvideo- und Hörspielfreunde gleichermaßen begeistert haben. Und dann danken wir unseren Gesellschaftern und Förderpartnern, die diesen nachhaltigen Erfolg mit ihrem Commitment erst möglich machen. Nach einem starken Start in 2023, Preisen bei der Berlinale und in Cannes und einem erfolgreichen Seriencamp freuen wir uns nun auf die zweite Jahreshälfte!“
Mit rund 18 Mio. Euro floss rund die Hälfte der in 2022 vergebenen Fördermittel an fiktionale und dokumentarische Kinofilme. So entstanden in NRW u.a. Margarethe von Trottas „Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste“, Oskar Roehlers „8 ¼“, Francis Lawrence’ „Tribute von Panem“-Prequel „The Ballad of Songbirds and Snakes“, Isabelle Hupperts „Die Gewerkschafterin“, „Schock“ unter der Regie von Daniel Rakete und Denis Moschitto, Lutz Heineking jrs. „Der Pfau“, Lea Beckers „Get Up“, der seit gestern in den deutschen Kinos zu sehen ist, und Andreas Dresens „In Liebe, Eure Hilde“.
Knapp acht Mio. Euro investierte die Film- und Medienstiftung NRW im vergangenen Jahr in 30 Serien und TV-Filme wie Hermine Huntgeburths „Die Wespe“, die zweite Staffel von „Lu von Loser“ sowie die Historienserie „Haus Kummerveldt“, die beide unlängst beim Seriencamp ihre Premieren feierten, die Miniserie „Bonn“, „Faking Hitler“, die vierte „Babylon Berlin“-Staffel, den Event-Zweiteiler „Das weiße Haus am Rhein“, David Dietls FC-Bayern-Serie „Gute Freunde“, „Davos“ von Anca Miruna Lăzărescu und Jan-Eric Mack sowie die sechsteilige Serie „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ von Pia Strietmann.
Von den geförderten Projekten stammen insgesamt 37 Prozent von Regisseurinnen und 17 Prozent von Produzentinnen.
Für Kinomodernisierung, Filmpräsentationen und Kinoprogrammprämien stellte die Film- und Medienstiftung NRW im vergangenen Jahr rund 1,5 Mio. Euro zur Verfügung. Eine Mio. Euro ging bei der Verleihung des Kinoprogrammpreises im November an 74 NRW-Kinos. Erstmals wurde dabei der mit 40.000 Euro dotierte Sonderpreis Grünes Kino vergeben.
Mit mehr als vier Mio. Euro hat die Film- und Medienstiftung NRW im vergangenen Jahr 50 Abschlussfilme, Debüts und Nachwuchsprojekte gefördert sowie Stipendien wie das Gerd Ruge Stipendium vergeben.
Erfolge an den Kinokassen feierten filmstiftungsgeförderte Filme wie Fatih Akins Besuchermillionär „Rheingold“, Sönke Wortmanns „Der Nachname“, „Die Schule der magischen Tiere“ und Torsten Körners „Die Unbeugsamen“ als erfolgreichster Dokumentarfilm des Jahres.
Auf bei Preisverleihungen konnten Filme, die mit Unterstützung der Film- und Medienstiftung NRW entstanden waren, Erfolge feiern. So gewann Andreas Kleinerts „Lieber Thomas“ beim Deutschen Filmpreis acht Lolas - u.a. den Filmpreis in Gold, Andreas Dresens „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ wurde mit dem Filmpreis in Silber ausgezeichnet. Cem Kayas „Liebe, D-Mark und Tod – Ask, Mark ve Ölüm“ gewann den Panorama-Publikumspreis der Berlinale. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr für 155 NRW-geförderte Filme auf nationalen und internationalen Festivals mehr als 100 Auszeichnungen.
In das Jahr 2023 habe man mit u.a. mit fünf Preisen bei der Berlinale und vier Preisen in Cannes einen „starken Start“ hingelegt, heißt es in der Bilanzpressemitteilung abschließend. So wurde Thea Ehre in Berlin mit dem Silbernen Bären für „Bis ans Ende der Nacht“ ausgezeichnet, der Encounters-Preis für die beste Regie und der Berlinale Dokumentarfilmpreis gingen an Tatiana Huezo und „Das Echo“, „Sieben Winter in Teheran“ von Steffi Niederzoll erhielt den Perspektive-Preis. In Cannes wurde „Fallende Blätter“ von Aki Kaurismäki mit dem Jurypreis ausgezeichnet. Insgesamt erhielten filmstiftungsgeförderte Produktionen vier Preise: den Grand Prize in der Semaine de la Critique für „Tiger Stripes“ von Amanda Nell Eu, den Friedenspreis für „Goodbye Julia“ von Mohamed Kordofani sowie den FIPRESCI-Preis für „The Settlers“ von Felipe Gálvez.
Im Bereich Games, Webvideo und digitale Inhalte förderte die Film- und Medienstiftung 2022 insgesamt 39 Projekte mit einer Gesamtsumme von 2,97 Mio. Euro, darunter das mehrfach für Preise nominierte Indie-Spiel "Hell Pie". Ein großer Erfolg für den Standort NRW war das Spiel "Chained Echoes" von Matthias Linda, das national wie international gefeiert wurde und den Deutschen Computerspielpreis als bestes deutsches Spiel erhielt. Bei der gamescom 2022 kündigte NRW-Medienminister Nathanael Liminski eine Erhöhung des Budgets um 500.000 auf dann 3,5 Mio. Euro an. Mit dem Geld wird die Förderung um ein Programm für Serious Games erweitert.
Weitere Informationen unter www.filmstiftung.de.