Ubisoft reorganisiert Publishing-Niederlassungen in Europa
Der französische Publisher wird seine Publishing-Geschäftsniederlassungen in Europa umstrukturieren. Gegenüber GamesMarkt bestätigte Ubisoft entsprechende Pläne nach Gerüchten über Zweigstellenschließungen im EU-Raum.
Ubisoft hat auf Nachfrage von GamesMarkt bestätigt, dass die europäischen Geschäftsniederlassungen reorganisiert werden, genauer gesagt ist die Publishing-Sparte des französischen Unternehmens betroffen. Ein:e Sprecher:in von Ubisoft schrieb: "Die Publishing-Abteilung von Ubisoft arbeitet derzeit an einer strategischen Umstrukturierung ihrer europäischen Tochtergesellschaften. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen und wir können zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Details bekannt geben." Konkrete Angaben wurden nicht gemacht.
Hintergrund sind unbestätigte Gerüchte über Schließungen von Niederlassungen in Europa. Betroffen sein soll unter anderem Ubisoft Benelux (BV). Besagte Zweigstelle ist für den physischen Vertrieb in der Benelux-Region und den lokalen Kundenservice verantwortlich. Es heißt, dass der Retail-Vertrieb an einen externen Distributor ausgelagert werden soll. Eine ähnlich gelagerte Zweigstelle in Polen wird in dem Kontext ebenfalls erwähnt. Die Reorganisation betrifft demnach die regionalen Publishing-Abteilungen und nicht die Dev-Studios.
Der Schritt, lokale Zweigstellen zu schließen und Partner für den Retail-Vertrieb in der Region zu finden, ist für die Gamesbranche kein Novum, gerade in Europa. So setzen zum Beispiel Activision Blizzard, Capcom, Focus Entertainment und Sega auf zentralisierte EU-Niederlassungen und einschlägige Partner für den Vertrieb ihrer Titel in der Region, anstatt den Retail-Markt selbst zu bedienen. Der Rückgang des Volumens von Gamesverkäufen im Einzelhandel im Zuge des steigenden Digitalabsatzes, Free-to-Play- und GaaS-Modelle sowie die Zentralisierung des Marketings durch die zunehmende Digitalisierung aller Kommunikationskanäle, wie es Ubisoft-CEO Yves Guillemot im vergangenen Jahr ausführte, dürften nur einige Gründe für diese strategische Entscheidung sein.