Die britische Digital Entertainment and Retail Association beziffert das Volumen des britischen Entertainmentmarkts auf 11,1 Mrd. Pfund und damit 6,9 Prozent höher als im Vorjahr. Das größte Kuchenstück steuert der Verkauf von Games bei, dank des Streaming-Booms verzeichnet jedoch der Videosektor das größte Wachstum.

„Trotz Pandemie, politischer Unsicherheit und Rezession ist die Unterhaltungsbranche weiter auf dem Vormarsch. Ein Wachstum von fast 40 Prozent seit 2019 ist außergewöhnlich. Nur wenige hätten geglaubt, dass wir den enormen Umsatzsprung beibehalten würden, der zu beobachten war, als die Menschen wegen des Covid Lockdowns zu Hause blieben, aber diese Zahlen zeigen, dass die Menschen selbst in der Rezession entschlossen sind, ihre Ausgaben für Unterhaltung aufrechtzuerhalten“, sagt Ben Drury. Er ist der Vorsitzender der ERA. Noch vor einigen Jahren stand die Abkürzung für Entertainment and Retail Association, eines Interessenverbands britischen Handelsunternehmen für Unterhaltungsmedien, die es in der Form nur in UK gibt und welche die Produktkategorien Musik, Film und Games umfasst.

Heute hat sich beim offiziellen Namen noch ein „Digital“ hinzu gemogelt, das sehr genau die Entwicklung er vergangenen zwei Jahrzehnte auch im britischen Unterhaltungsmarkt widerspiegelt. Tatsächlich steuerte der physische Verkauf von Games, Filmen und Musik 2022 gerade einmal 988 Mio. Pfund zum Gesamtmarktvolumen bei. 10,95 Mrd. stammen aus dem Digitalgeschäft.

Das größte Kuchenstück steuert laut den ERA-Daten bereits seit Jahren der Teilmarkt Games bei. Auf 4,66 Mrd. Pfund, rund 42,1 Prozent des Gesamtmarkts, beziffert der Verband das Marktvolumen von Games, wobei die ERA anders als der britische Gamesbranchenverband UKIE lediglich den physischen sowie den digitalen Verkauf von Games erfasst. Teilmärkte wie Hardware oder Zubehör werde nicht erfasst. Eine detaillierte Auswertung der erfassten Teilmärkte, also den Umsätzen beispielsweise von In-Game-Items oder Abo-Diensten, ist erst mit dem ERA-Jahrbuch zu erwarten, das im März erscheint.

Bereits jetzt zu Protokoll gibt der Verband jedoch, dass der physische Verkauf von Games um weitere 4,5 Prozent zurückfiel und das bestverkaufte Spiel des Jahres 2022 „FIFA 23“ mit 2,39 Mio. verkauften Units in UK war. „Spiele sind nach wie vor der oft verkannte Marktführer im Unterhaltungssektor. Obwohl das Wachstum mit 2,3 Prozent geringer ausfiel als das von Video oder Musik, ist sein Umfang enorm, und in Bezug auf Innovation und Spannung gibt er weiterhin das Tempo für den gesamten Unterhaltungssektor vor“, so die ERA-Vorstandsvorsitzende Kim Bayley.

In der Tat sind jedoch auch die Entwicklungen bei Musik und Video spannend. So wurde bei der Musik das erste Mal seit 1987 mehr Geld mit dem Verkauf von Vinyl-Alben umgesetzt, als mit dem physischen Verkauf von CDs. Das beide Segmente längst eine Nische sind versteht sich von selbst. Spannend ist aber auch, dass in der digitalen Musikvermarktung der Download-Verkauf bei gerade einmal 45,4 Mio. Pfund Jahresumsatz liegt. Den Umsatz mit Musikstreaming beziffert die ERA hingegen auf 1,66 Mrd. Pfund.

Noch dramatischer steht es um das einst so lukrative physische Leihvideogeschäft. Das hatte in UK 2022 einen Jahresumsatz von gerade einmal 9,9 Mio. Pfund. Dem gegenüber steht ein Umsatz mit der digitalen Vermarktung von Videos von 4,21 Mrd. Pfund. Das Segment ist mit einem Plus von 16,2 Prozent auch der Wachstumschampion 2022 laut ERA.

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Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief
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