Der Game-Engine-Anbieter Unity arbeitet für den US-Konzertveranstalter Insomniac Events an einer Art Metaverse für Konzerte. Laut Unity-Manager Peter Moore könnte daraus ein neues Produkt entstehen, dem er mit "Unity Show" bereits einen möglichen Namen gab.

Der 3D-Grafikspezialist Unity schielt offenbar auf das Musikbusiness. Dies geht aus einem Interview von Peter Moore mit dem US-Magazin "GamesBeat" hervor, das im Vorfeld des South by Southwest (SXSW) Festival geführt wurde. Laut dem Artikel arbeitet Unity an einer virtuellen Konzertplattform für den US-Konzertveranstalter Insomniac Events, bekannt unter anderem für das Electronic Daisy Carnival (edc).

Ungewöhnlich an der Kooperation ist, dass Unity die Plattform mit einem eigenen Team entwickelt. Unitys Kerngeschäft ist eigentlich die Bereitstellung von Technologien und Plattformen, mit denen andere Kreative die eigentlichen Produkte entwickeln.

Zum geplanten Konzert-Metaverse selbst gab Moore kaum Details bekannt. Es soll sich jedoch weder auf eine singuläre Eventmarke oder eine bestimmte Musikrichtung beschränken. Es gehe auch nicht nur um rein virtuelle Events, sondern auch um interaktive Erlebnisse für zuhause bei realen Konzerten. Laut Moore gehe der Ansatz von Unity und Insomniac damit deutlich über die virtuellen Konzerte hinaus, die es während der Pandemie beispielsweise in Games wie "Fortnite" oder "Roblox" gab.

Der Grund, warum Unity hier auch als Entwickler agiert, ist ein gewisses Eigeninteresse. So werde man die besten Lösungen in die eigene Technologie integrieren und dann allen Kunden anbieten. Laut Moore könne daraus sogar ein eigenes Produkt entstehen, dass "wir später 'Unity Show' nennen könnten", so der Manager.

Die Kooperation mit Insomniac Events ist also ein weiterer Schritt, um die Unity-Technologie in einer weiteren Branche zu etablieren, dem Live-Entertainment. Moore wurde von Unity zu diesem Zweck im Januar 2021 als General Manager Sports & Live Entertainment an Bord geholt. Der Manager gilt als vielseitig und vor allem als Macher. Peter Moore führte in seiner Karriere unter anderem Konsolen für Sega und Microsoft auf den Markt ein und leitete das Gameslabel EA Sports. Zuletzt war er drei Jahre lang CEO von Liverpool F.C., dem Fußball-Club seiner Heimatstadt.

Im Oktober 2021 stellte Moore mit Unity Metacast ein erstes Projekt seiner jüngsten Tätigkeit vor, das Unity gemeinsam mit der UFC entwickelt. Unity Metacast bindet die Unity Technologie bei Live-Sportübertragungen ein. Unter anderem können UFC-Sportler:innen in Echtzeit in 3D-Objekte umgewandelt werden, sodass beispielsweise virtuelle Wiederholungen von beliebigen Blickwinkeln aus darstellt und von Kommentatoren analysiert werden können.

Der Sport- und Live-Entertainment-Bereich wäre für Unity das fünfte große Anwendungsgebiet. Einst als kostengünstige Spiele-Entwicklungs-Engine gestartet wird Unity inzwischen von Millionen von Entwckler:innen weltweit eingesetzt, nicht nur um Games für alle Plattformen zu entwickeln. Neben der Gamesbranche bedient das Unternehmen auch die Segmente "Auto, Transport und Fertigung", "Film, Animation und Cinematics" und "Architektur, Ingenieurwesen und Bau".

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Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief
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