Wenn auch nur knapp, hat die SPD Basis in Berlin für die Koalition mit der CDU gestimmt. Damit hat die GroKo, die einen Koalitionsvertrag unter der Überschrift "Das Beste für Berlin", der auch Games berücksichtigt, eine wichtige Hürde gemeistert.

Mit 54,3 Prozent hat die SPD-Basis in Berlin den Plänen der bisherigen Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey zugestimmt, als Junior-Partner eine Große Koalition mit der Union einzugehen. Zwar ist diese damit noch nicht formal besiegelt, die Union plant für heute einen Parteitag, um darüber abzustimmen, aber es gilt als sicher, dass die Unionsvertreter:innen grünes Licht geben.

Giffey wird in der GroKo vermutlich Senatorin. Kai Wegner von der Union wird wohl neuer Regierender Bürgermeister. Für die Gamesbranche verändert sich durch die Neuwahl und die neue Regierungskoalition zwar nichts grundlegend, aber punktuell gibt es eine andere Gewichtung. Im Koalitionsvertrag, der unter der Überschrift "Das Beste für Berlin" steht, werden Games zwar weiter berücksichtigt, aber weniger Prominent. Auch war zu hören, dass die Runden Tische Games und E-Sport, die von Giffeys-Büro initiiert wurden, in die Wirtschaftsverwaltung umgesiedelt werden.

Originalnews vom 03.04.2023

Koalitionsvertrag in Berlin: Das will die GroKo in Sachen Games

Unter der Überschrift "Das Beste für Berlin" haben die Union und SPD ihren Entwurf eines Koalitionsvertrags für Berlin vorgestellt. Auch die neue Regierung will Games und E-Sport unterstützen, Änderungen gibt es aber im Detail.

Auch wenn das Mitgliedsvotum der Berliner SPD noch aussteht, die Berliner Landesverbände Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt und diesen jetzt vorgestellt. Games und E-Sport stehen angesichts der großen Baustellen in der Hauptstadt nicht im Fokus, haben aber wie schon beim vorherigen Koalitionsvertrag der Rot-Rot-Grünen-Regierung einen Absatz erhalten. Kurzum: Berlin wird sich auch künftig als Standort für Games und E-Sport profilieren und für die Branche engagieren.

Änderungen im Detail gibt es aber sehr wohl und sind durchaus von Bedeutung. So ist auch im Koalitionsvertrag der GroKo die "Etablierung einer Leitveranstaltung im Games-Bereich" verankert. Im Vergleich zum Vertrag der alten Regierung fehlt allerdings der Zusatz "publikumsorientiert", der auf ein Event mit grundsätzlicher B2C-Ausrichtung deutete.

Das Projekt "House of Games" darf auch unter der neuen Regierung auf eine Anschubfinanzierung hoffen. Ferner sind Koopationen mit dem Computerspielmuseum und der Internationalen Computerspielesammlung geplant. Besonders spannend wird es bei der Marke "GamesCapitalBerlin". Hier ist eine Neuausrichtung geplant. Details wurden aber nicht festgemacht.

Last not least dürfte die Branche mit gemischten Gefühlen aufnehmen, dass die Runden Tische "Games" und "E-Sports" von der Wirtschaftsverwaltung weitergeführt werden. Die waren bislang Chefsache. Erst im November 2022 hatte die damals regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey im Rahmen des Runden Tisches Games erklärt, dass Berlin zum Gamesstandort Nummer 1 in Deutschland werden solle.

Share this post

Written by

Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief