e-sport.NRW: "Widerspruch zu den Lebenswirklichkeiten im E-Sport"

Der E-Sport-Landesverband in NRW kritisiert das Bundesfamilienministerium für die implizite Gleichsetzung von Gaming und E-Sport. Präsident Andy Franke verweist auf vorhandene Förderung, eingehaltene Jugendschutzmaßnahmen und lädt Ministerin Lisa Paus zum Besuch bei der Vereinsarbeit ein.
Auf Anfrage durch GamesMarkt hat sich nun auch der Landesverband für E-Sport Nordrhein-Westfalen, e-sport.NRW, zu Wort gemeldet. Wie der game-Verband und die Parlamentsgruppe eSports und Gaming fordert auch er die Umsetzung des Koalitionsvertrages und stellt die gesellschaftlich wertvolle Arbeit der Vereine im E-Sport heraus.
"Die vom Ministerium vorgebrachten Bedenken stehen dabei im Widerspruch zu den Lebenswirklichkeiten des E-Sports in den Vereinen und Verbänden. Lange schon wird in unseren Vereinen gesellschaftlich wertvolle Arbeit geleistet, die einen vernünftigen und die einzelne Person in den Fokus stellenden E-Sport ermöglicht. Durch die Implementierung der Trainerinnen- und Trainerausbildung mit einer umfassenden C-Lizenz wurde seitens der Verbände eine intensive Grundlage geschaffen, um Themen wie reflektiertes Training, Ausgleich und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Auch werden Integration, Inklusion und digitale Teilhabe in den Vereinen gelebt und kompetente Ansprechpartner stehen bereit", so das Statement des Verbands.
Andy Franke, Präsident des Landesverbandes in NRW, führt weiter aus: "In unseren Vereinen wird der E-Sport gelebt. Neben der selbstverständlichen Einhaltung des Jugendschutzes nach den Vorgaben der USK, werden grundlegende Werte wie Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kommunikationsverhalten und Empathie vermittelt. Erst vor wenigen Tagen entschied sich so die Stadt Dortmund diese herausragende gesellschaftliche Arbeit des örtlichen E-Sport-Vereins jährlich mit 20.000 Euro zu fördern."
Ebenso wie GamesMarkt-Chefredakteur Stephan Steininger stößt sich der Verband an der vermeintlichen Gleichsetzung von Gaming und E-Sport, auf den die Bedenken des Bundesfamilienministeriums gegen bestimmte Monetarisierungsmechaniken hinweist. "Die Gemeinnützigkeit ist für den E-Sport in der Breite, wie er bei der überragenden Mehrheit der Menschen betrieben wird, elementar. Wir laden die Ministerin und die entscheidenden Personen in ihrem Ministerium herzlich ein, sich ein Bild von der Arbeit der E-Sport-Vereine vor Ort zu machen und sich davon zu überzeugen, dass das Gemeinwohl und der Jugendschutz im Besonderen hier gelebt werden. Auch ist vor Ort besser greifbar, was der Unterschied zwischen Gaming und E-Sport ist, der für das Verständnis unabdingbar ist. Zudem warnen wir davor die Glaubwürdigkeit politischer Zusagen zu gefährden, indem der Koalitionsvertrag erneut nicht eingehalten wird. Ein solches Verhalten schwächt das Vertrauen in die Politik und treibt Politikverdrossenheit voran", schließt das Statement aus NRW.