Game Industry Conference bricht Besucherrekord
3.200 B2B-Besucher:innen - mehr als je zuvor in den 15 vorangegangenen Jahren. Diesen Erfolg kann die Game Industry Conference in Poznan feiern, die als eines der wichtigsten Gamesevents der polnischen & osteuropäischen Branche auch deutsche Delegationen anzog.
Am Sonntag schloss die 16. Iteration der Game Industry Conference (GIC) in Poznan, Polen, die vom 5. bis zum 8. Oktober 2023 in der Poznan International Fair stattfand, mit einem Rekord: Die bisher größte GIC konnte ganz 3.200 Besucher:innen aus der Gamingbranche in der fünftgrößten Stadt Polens begrüßen.
Über 150 Speaker:innen waren Teil des in Businesskonferenz und Legal Summit (wir berichteten) gegliederten B2B-Events. Darunter waren auch zahlreiche aus dem deutschsprachigen Raum: So war Simone Watzinger, Team Lead von Games/Bavaria, als Teil eines Panels zu Unitys neuen Regelungen und deren Auswirkungen auf Devs beim Legal Summit vertreten, Paul Lawitzki von Chasing Carrots aus Stuttgart stellte Konzeption und den Weg zum Überraschungserfolg ihres Roguelikes "Halls of Torment" vor, und Indie-Dev und Pixel Artist Thomas Feichtmeir aus Wien sprach auf der großen Bühne über historische Authentizität in Setting und Optik und andere Herausforderungen hinter seinem History Game "Vienna 1480 - Renaissance Room".
Teil der GIC waren außerdem ein Women in Games Breakfast am Samstagmorgen, ein Pitchevent am Freitag sowie das GameDev Investment Forum, und der VR Summit. Im Ausstellungsbereich warben Publisher und große polnische Entwicklungsstudios wie BoomBit, Techland, People can Fly und Creepy Jar aktiv um Mitarbeiter, nahmen Spielepitches entgegen und vernetzten sich in geselliger Runde. Auch Wooga aus Berlin war mit einem Stand vor Ort. Die Business Lounge der GIC wurde gesponsort von Marchsreiter Communications aus München. Im Publikum zwischen den Ständen fand sich das Who-is-Who der polnischen Branche: mehrere Dutzend Mitarbeitende von CD Projekt Red waren vor Ort, ebenso wie Delegationen von Flying Wild Hog und 11 bit Studios. Eine bayerische Delegation aus Mitgliedern von Pixel Maniacs, celrage, Skyward Assembly und Mimimi Games war mit Unterstützung von Games/Bavaria auf der Messe unterwegs, ebenso wie Vertreter:innen des Indie Hub und von Cubidoo Entertainment aus Köln.
Gerüstet war das Event für etwa 4.000 Leute, trotz des Besucherrekords waren die Hallen also keineswegs überfüllt und der Aufenthalt im Rekrutingbereich war angenehm möglich.
Die GIC ist das zweitgrößte B2B-Event der polnischen Gamesbranche, nur die Digital Dragons Conference in Krakow zieht mehr Aussteller:innen an. Als an die Poznan Game Arena (PGA), das größte B2C-Gamesevent Polens, angeschlossene Tagung hat die GIC jedoch einen besonderen Status, da viele der Firmen, die auf der GIC Talks halten oder Devs rekrutieren gleichzeitig nebenan auf der PGA ihre Games ausstellen. Teil der PGA waren unter anderem Aerosoft mit ihrer Marke Aerosoft Move. Auch Nintendo, Xbox und 11 bit Studios waren mit einer großen Messepräsenz vor Ort.
Teil der kombinierten Präsenz von GIC und PGA auf dem Messegelände war auch das Konzert Epic Game Music von Visual Productions, wo das CoOperate Orchestra & Choir unter der Leitung von Adamo Domurat Stücke von polnischen Hits wie Baldur’s Gate 3, The Witcher 3 und Shadow Warrior, aber auch internationalen Blockbustern wie Civilization IV und VI und Hogwarts Legacy spielte, begleitet von Pyrotechnik, Lichtshow und Gameszenen. In diesem Jahr wagte das Konzert visuell jedoch ein eher zweifelhaftes Experiment. Bei Games-Soundtracks, für die die Veranstaltung keine Bildlizenzen hatte, wurden statt Spielszenen großformatige KI-generierte Bildübergänge gezeigt, die so manches verzerrte Gesicht und so einige unförmige Hände präsentierten – Eine künstlerische Entscheidung, mit der wohl auch das Orchester selbst nicht glücklich war, wie ein süffisanter Kommentar der Orchestersprecherin zwischen den Stücken durchblicken ließ. Dennoch begeisterte das Konzert, das zweimal hintereinander am selben Abend aufgeführt wurde, um den Andrang des Publikums zu befriedigen, beide Male zu Standing Ovations.
Herzstück der polnischen Veranstaltung schließlich waren die Central & Eastern European Games Awards (CEEGA) am Samstag, über die wir bereits berichteten. Die CEEGA decken 16 europäische Länder ab, darunte die Ukraine, die baltischen Staaten und natürlich Polen. Sieger des Abends waren Ice Code Games, die mit Hard West 2 gleich zwei Pokale bekamen. Mit Daedalic, Plaion und THQ Nordic waren als Partner von osteuropäischen Spielestudios drei deutschsprachige Publisher unter den Nominierten, die jedoch keinen der Preise mit nach Hause waren.