Der Spieleverband game unterfüttert seine Forderung nach einer Weiterentwicklung des deutschen Games-Fördersystems mit einer repräsentativen Umfrage. Die Mehrheit der Deutschen glaubt, dass andere Länder einen Vorsprung bei Games haben, den man aber aufholen könnte.

Gut eine Woche vor der Bereinigungssitzung im Deutschen Bundestag zum Haushalt 2024 untermauert der Branchenverband game seine Forderung nach einer Weiterentwicklung der Bundesförderung mit den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage. Die wurde im Zeitraum Ende Juli bis Anfang August von YouGov Deutschland im Auftrag des game durchgeführt. 2053 Personen nahmen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland ab 16 Jahren.

Inhaltlich untermauern die Ergebnisse natürlich die Kernforderung des game. So glauben 77 Prozent der Deutschen, dass andere Länder bei der Gamesentwicklung Deutschland voraus sind. 67 Prozent sind der Meinung, dass Deutschland als Gamesstandort stärker sein könnte. Und 72 Prozent finden, dass Deutschland bei Games-Technologien wie Virtual Reality, Gamification oder Künstlicher Intelligenz nicht von anderen Ländern abhängig sein sollte. 51 Prozent und damit eine knappe Mehrheit vertritt laut der Umfrage die Auffassung, dass sich die Politik dafür einsetzen sollte, dass es in Deutschland international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen bei der Spieleentwicklung geben sollte.

"Die meisten Deutschen sehen nicht nur die große kulturelle und technologische Bedeutung von Games, sondern sie sprechen sich sogar explizit für einen stärkeren Gamesstandort Deutschland aus. Das ist eine eindrucksvolle Bestätigung für die Bundesregierung, dass sie ihren Worten jetzt auch Taten folgen lassen muss, um endlich für verlässliche und wettbewerbsfähige Standortbedingungen zu sorgen", kommentiert game-Geschäftsführer Felix Falk die Umfragedaten. Nur dann könnten die Unternehmen aus eigener Kraft weiter aufholen.

Dann wird Falk konkret: "Kurzfristig braucht es eine Erhöhung der Fördermittel auf 125 Millionen Euro für 2024. Mittelfristig muss eine zusätzliche steuerliche Gamesförderung eingeführt werden. Es braucht zudem konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Games-Strategie der Bundesregierung. Nur dann kann die Ampelkoalition ihre selbst formulierten Ziele erreichen, den Games-Standort Deutschland weiter zu stärken und zu einem internationalen Leitmarkt zu entwickeln."

Ob sich der Wunsch nach kurzfristig mehr Budget ganz oder zumindest teilweise erfüllen wird, wird sich vermutlich schon bei der Bereinigungssitzung im Haushaltsausschuss abzeichnen, die am 16. November stattfindet. Dort wird die empfohlene Endfassung des Haushalts 2024 festgezurrt. Zugleich wird eine sogenannten ergänzende Beschlussempfehlung ausgesprochen, in der Änderungen in Einzelplänen eingearbeitet sein können. Final verabschiedet wird der Haushalt jedoch erst nach der 2. und 3. Lesung, die am 1. Dezember stattfinden wird.

Die neue Umfrage ist ein weiteres Puzzleteil in der Arbeit des Verbands, den seit Mai herrschenden Antragsstopp bei der Bundesförderung aufzubrechen. Der würde, falls keine zusätzlichen Mittel im Haushalt 2024 bereitgestellt werden, bis Ende 2024 andauern, so der Verband. Grotesk an der Situation ist, dass sich Politiker fast aller Parteien einig sind, dass es eine verlässliche Unterstützung der Gamesbranche braucht, um auch in diesem Technologiefeld international auf Augenhöhe mitspielen zu können. Doch trotz dieses Konsenses schreitet die Weiterentwicklung der Förderung nur langsam voran. Der game bringt das Thema deshalb immer wieder zur Sprache, ob mit einer Halbjahresbilanz der Regierungsarbeit oder einer E-Mail-Aktion.

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Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief
Eintracht Frankfurt Esports and Maggi Extend Partnership
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By Stephan Steininger 1 min read